(Dubai, 06.11.2012) Geplatzte Schecks, die von VAE Staatsbürgern ausgestellt wurden, stellen keinen Straftatbestand mehr dar!
Es ist allgemein bekannt, dass "Schüttelschecks" - ganz überwiegend mangels Deckung geplatzt - in den VAE einen Straftatbestand darstellen, der nicht selten auch mit Gefängnisstrafe geahndet wird. Letztes Jahr wurden in den VAE 1,5 Millionen Schecks retourniert, die Transaktionen im Wert von 55,3 Milliarden AED (15,05 Milliarden US$) zum Gegenstand hatten. Diese Retourenquote bedeutet, dass jeweils 1 von 20 Schecks "faul" ist. Mangels funktionierender Rating- und Kreditauskunftsbüros und angesichts der extrem "transienten" Gesellschaft der VAE mit einer Ausländerquote über 85% werden vordatierte Schecks regelmäßig als Kaution oder Zahlungsabsicherung verwendet. Dies führte zu einem dramatischen Anstieg der Retourenquote während der Finanzkrise, in der viele Einwohner arbeitslos wurden oder sich gezwungen sahen, das Land zu verlassen.
Am 25/10/2012 erließ der VAE-Präsident ein Dekret, welches jegliche strafrechtliche Konsequenz bei sog. "Security Cheques" an Banken und Finanzierungsfirmen aufhob - wenn diese Schecks von VAE Staatsbürgern ausgestellt sind. Mit demselben Dekret wurde eine Generalamnestie für alle Emiratis erlassen, die aktuell wegen "Schüttelschecks" inhaftiert sind.
Derzeit ist es noch nicht möglich, einzuschätzen, inweiweit sich diese frappierende Neuerung zu einem generellen "Persilschein" für Emiratis entwickeln kann - zum Beispiel beim Ausstellen von "ganz normalen Schecks" für Standard-Zahlungszwecke. Generell muss mit Blick auf das Dekret zwischen "Security-" und "Payment-"Scheck differenziert werden - aber eine solche Differenzierung ist nur dann nachhaltig, wenn sie von allen Beteiligten so gesehen wird.
(Nachdenkliche) Insiderempfehlung könnte also sein: Nehmen Sie von Emiratis keine Schecks mehr an . . . wir wissen nicht, ob das wirklich im Sinne des Erfinders ist/war.
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